Ektoparasiten = Hautparasiten bei Heimtieren

Hier geben wir Ihnen einen Überblick über die verschiedenen Hautparasiten:

Milben (Grabmilben, Ohrmilben, Raubmilben, Pelzmilben, Haarbalgmilben)

  • Je nach Art leben die Milben auf der Haut, in der Haut oder in den Haarbälgen und lösen so an unterschiedlichen Stellen Juckreiz, Hautläsionen, Krusten und/oder Schuppen aus. Die Tiere werden unruhig, kratzen sich, können schorfige blutige Wunden aufweisen und lassen sich nur ungern anfassen. Haarausfall kann ein weiteres Symptom sein. Je nach Milbenart und Befallstärke können die Tiere sterben.
  • Die Diagnose kann bei einem starken Befall oft schon durch die charakteristische Hautveränderung erfolgen, sollte aber immer durch eine Hautuntersuchung mittels Tesaabklatsch oder Hautgeschabsel abgesichert werden. Denn jede Milbenart erfordert unterschiedliche Behandlungsintervalle und -häufigkeiten. Da negative Hautgeschabsel einen Milbenbefall nicht ausschließen, kann bei verdächtigen Symptomen eine Therapie trotzdem sinnvoll sein.

Herbstgrasmilbe

  • Die Larven der Herbstgrasmilbe ernähren sich von Blut und Gewebsflüssigkeiten und befallen vor allem dünne Hautstellen (Ohren, Zwischenzehenbereich). Die Milben finden sich auf Graswiesen, und ihre Larven sind im Spätsommer bis Herbst aktiv. Die Larven der Milben sind manchmal als kleine orange Punkte am Kopf des Tieres, besonders an den Ohren zu erkennen. Es kommt zu Quaddelbildung und starkem Juckreiz.
  • Die Diagnose erfolgt mit einer Lupe oder mittels eines Tesaabklatsches.

Haarlinge

  • Haarlinge (gehören zu den Tierläusen) kommen besonders häufig bei Meerschweinchen vor.
  • Sie sind als kleine weiße bis gelbliche Punkte mit dem bloßen Auge zu erkennen und befallen das ganze Tier. Die Tiere zeigen Juckreiz, Unruhe, Haarausfall und Hautläsionen. Bei massivem Befall sind die Tiere geschwächt und anfällig für weitere Erkrankungen, es kommt zu Gewichtsverlust.
  • Die Diagnose erfolgt mittels Tesaabklatsch.

Kaninchen in Außenhaltung

Bei Kaninchen in Außenhaltung kann es zu einem Befall mit Flöhen und Zecken kommen, hier gibt es Spot-on Präparate zur Prophylaxe. Flöhe können Myxomatose übertragen; Zecken Myxomatose und RHD.

Madenbefall bei Heimtieren

Wichtige Hinweise zum Madenbefall finden Sie hier auf unserer Website. Davon betroffen sind vor allem Kaninchen und Meerschweinchen in Außenhaltung.

Faktoren, die einen Parasitenbefall bei Heimtieren begünstigen:

  • Starker Stress z.B. durch Rangordnungskämpfe, nicht passende Gruppen (Alter, Geschlecht, etc.) oder zu intensives Bespielen oder Hochnehmen der Tiere.
  • Unsaubere Käfige bieten Milben ein gutes Umfeld.
  • Zu sterile Käfige führen zu einem untrainierten Immunsystem des Tieres.
  • Unzureichende Luftzirkulation im Gehege; Plastikhäuser haben ein feucht-warmes Klima, das einen Parasitenbefall begünstigt.
  • Unausgewogene Ernährung schwächt die Abwehrkräfte der Tiere.
  • Andere bestehende  Krankheiten bedeuten Stress und schwächen das Immunsystem.

Reinigung von Heimtierställen

Da die Milbeneier in der Umgebung teilweise mehrere Wochen überleben und sehr widerstandsfähig sind, ist eine gründliche Reinigung essenziell.

Gehege und Einrichtung sowie die Umgebung sollten mit kochendem Wasser und Essigessenz ab- bzw. ausgewaschen werden, dies reduziert die Parasiten. Abtöten erfolgt durch Hitze, Dampfreiniger oder Ofen (40min bei 100°C oder 3h bei 60°C). Es gibt ungiftige, physikalisch wirkende Sprays für die Umgebung und empfindliche Einrichtungsgegenstände.